Von Eberhard Will, Mannheim
Was könnte Wähler bewegt haben, die AfD gewählt oder sich unter die Nichtwähler geflüchtet haben? Wählerwanderung zu erfragen – also wer bei dieser und der letzten Wahl gewählt wurde, ist relativ leicht. Die Entscheidungsgründe aufzuklären ist dagegen ziemlich schwierig. In jedem Erklärungsversuch schwingt eigenes Wunschdenken mit, also der Versuch, die eigenen Ansichten von vor der Wahl auch im Nachhinein bestätigt zu sehen. Also sind Erklärungen beliebt wie die folgenden: Wir haben unsere gute Politik nicht gut genug erklärt. Der Gegner hat die Wähler durch Wahlkampfverweigerung sediert. Die Wähler waren wegen unbegründeter Ängste emotional für uns blockiert. Sie wurden vom Gegner durch platte Parolen verführt, usw.
Nur ganz selten hört man von dem für den gesunden Menschenverstand eigentlich naheliegenden Denkansatz, das Verhalten von Menschen aus ihren aktuellen Erlebnissen und Erfahrungen zu abzuleiten und wie sie diese erklären und beurteilen. Anders ausgedrückt, Menschen erleben oder beobachten etwas, ziehen ihre Schlüsse daraus und ändern ihre Ansichten, ihr Verhalten und bei Gelegenheit auch ihr Wahlverhalten.
Was man so erlebt
Machen wir also ein paar Besuche bei ganz normalen Menschen, Arbeitnehmern, die durchschnittlich oder etwas darunter verdienen, die keine leitenden Angestellten sind, und die, wenn sie selbstständig sind, am Jahresende nicht mehr verdient haben als ihre angestellten Nachbarn. Wahlkämpfer sagen von diesen Leuten gerne, sie würden jeden Tag zur Arbeit gehen, ihren Kindern immer ein Schulbrot mitgeben und nur äußerst vorsichtig Schulden machen. Was erleben diese Menschen so, denen die Medien vorhalten, eine niedrige Wahlbeteiligung sei staatsbürgerliches Versagen?
Viele ihrer laufenden Erlebnisse hängen in irgendeiner Weise mit dem anhaltenden Prozess der Zuwanderung zusammen, der ihr Leben in vielfältiger Weise verändert. Eines Tages zogen neue Nachbarn ein, deren Wiege nicht in Deutschland stand, sondern irgendwo in der Welt. Weitere folgten ihnen im Nachbarhaus, in der Straße, im ganzen Vorort. Nach und nach wurden Familienstrukturen sichtbar und landsmannschaftliche Schwerpunkte bildeten sich heraus. Die ersten kleinen Läden und Imbissbuden der neuen Nachbarn folgten. Ihre Kinder besuchten die Schulen des Viertels und begleiteten ihre Eltern zu den Ärzten. Irgendwann wird dann sichtbar, dass die eingeborenen Deutschen nur noch die größte Minderheit in der Siedlung und später im Stadtteil sind. (In Frankfurt sind sie dies jetzt in der ganzen Stadt.) Als Erste ziehen nun die jungen deutschen Eltern weg, anschließend die ersten nach Assimilation strebenden Migranten. Was sie teilen, ist die Suche nach einer besseren Schule und das Gefühl der Überfremdung.
Es hat halt nicht funktioniert
Gegen Letzteres sollten schon seit jeher mehr Kontakte helfen, mehr Freundschaften, mehr gemeinsame Aktivitäten in Vereinen und im kulturellen Leben. Aber die wollten sich trotz viele Bemühungen nur eher selten einstellen. Schon frühzeitig betonten die Gewerkschaften, dass die Integration in den Betrieben wunderbar funktioniere. Das stimmte zwar auch nicht ganz, aber was sie damit verschlüsselt sagen wollten war, dass die Integration im privaten und öffentlichen Leben von Anfang an eben nicht richtig klappte. Sie klappte bei denen, die die Sprache rasch und gut lernten, in Vereine eintraten, ihre Kinder nicht daran hinderten ziemlich deutsch zu werden und die schließlich einheimische Schwiegersöhne und -töchter bekamen. Mit denen dagegen, die die heimische Kultur auch in der Fremde möglichst verlustfrei vererben wollten, denen die Religion – namentlich die muslimische – ein Bollwerk gegen westliche Verderbtheit sein sollte, und die die Schwiegersöhne und -töchter aus der Heimat importierten, klappte das mit der Integration überhaupt nicht. Stattdessen entstanden diverse Parallelgesellschaften, darunter eine deutsche.
Diese Entwicklung war die Folge einer politisch falsch gesteuerten Arbeitsmigration und dem daraus folgenden Familiennachzug. Jedenfalls bis 2015/16 die deutsche Bundesregierung auf die Idee kam, mit einer Politik der offenen Grenzen per Saldo ca. 1.2 Mio. überwiegend männliche Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen mit wenig Schulbildung und noch weniger Berufsqualifikation quasi nach Deutschland einzuladen und hier zunächst mehr oder minder gleichmäßig in der Fläche zu verteilen.
Dies ist die heutige Lebenswelt, in der die hier so genannten normalen Menschen ihre täglichen Erfahrungen machen.
Auf den Märkten für Arbeit und Wohnen
Die Älteren unter Millionen Eingeborenen, die keinen Beruf erlernt haben oder ihren erlernten Beruf aus irgendwelchen Gründen nicht mehr ausüben können, erinnern sich noch an Zeiten, in denen die Gewerkschaften für die unteren Lohngruppen Jahr für Jahr überdurchschnittliche Lohnzuwächse durchsetzen konnten. Die sind lange vorbei. Schon seit über dreißig Jahren bekommt man für den Lohn einer Stunde Arbeit für einen nicht tarifgebundenen Arbeitgeber – und das sind die meisten – den Preis für eine Pizza und eine Cola. Denn die Reallöhne in diesem Sektor stagnieren nicht nur seit Jahrzehnten – sie haben eher eine Tendenz nach unten.
Die Erklärung dafür ist absolut einfach: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis – auch den Preis für ungelernte Arbeit. Wird das Angebot an ungelernter Arbeit durch forcierte Immigration kontinuierlich erhöht, geraten die Preise – also die Stundenlöhne – unter Druck. Von dieser einfachen Tatsache wird gerne mit dem Hinweis abgelenkt, dass noch nie ein Arbeitsmigrant einem einheimischen Arbeiter den Arbeitsplatz weggenommen habe. Ob das stimmt sei dahingestellt. Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass hunderttausende un- und angelernter Arbeitnehmer seit Jahrzehnten die Erfahrung machen, dass die Früchte des ohnehin nur noch geringen Wirtschaftswachstums auf andere Leute verteilt wird und ohne sie stattfindet.
Unglücklicherweise gelten die Knappheitsgesetze auch für den Wohnungsmarkt. Dort begegnen selbst Durchschnittsverdiener hunderttausenden von importierten Wohnungssuchenden. Dabei ist für Normalbürger besonders frustrierend, dass der Staat, der die Fremden einließ, obwohl die Mehrheit kaum je in der Lage sein wird, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und Steuern zu zahlen, sie mit so viel Kaufkraft ausstattet, dass sie am Wohnungsmarkt wenigstens finanziell wettbewerbsfähig sind. Mieter und Bewerber bei kommunalen Wohnungsbaugesellschaften beobachten darüber hinaus, dass diese ganz offensichtlich – aber ohne Ansage – Quoten für Menschen reservieren, die die Regierung einfach aus Furcht vor unschönen Bildern ins Land gelassen hat.
Die sozialen Berufe
Seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte die SPD erheblich von der stetigen Zunahme der Millionen Menschen profitiert, deren Gehälter in irgendeiner Weise aus Steuern und Sozialabgaben finanziert wird. Wir reden also nicht nur von Lehrern, Polizisten und Finanzbeamten, sondern auch von den vielen Hunderttausenden, die bei Kommunen, der Caritas, den Jobcentern oder in Pflegeheimen beschäftigt sind. Sie haben als SPD-Wähler wenigstens ein Jahrzehnt lang die Schrumpfung der klassischen Arbeiterschaft in Industrie und Handwerk ausgeglichen. Sie fühlten sich gut, denn der Sozialstaat für den sie arbeiteten, war eine rundherum gute Sache, der den Bürgern viele Sorgen abnahm und unfaire Schläge der Natur oder des Schicksals einigermaßen erträglich machte. Für viele von ihnen ist das Helfen heute an seine Grenzen gestoßen. Vor und auf ihrem Schreibtisch, ihrem Behandlungsstuhl, ihrem Krankenhausbett oder in ihrer Gewahrsamszelle wird ihnen immer klarer, dass man einen Sozialstaat haben kann oder offene Grenzen – aber nicht beides gleichzeitig.
Normale Menschen, die in einer beliebigen Stadt auf einer Geburtsstation arbeiten, in einem Gefängnis, einem Arbeitsamt, einem Polizeirevier, einer Notaufnahme, in der Gemeindepsychatrie, einem Jugendhaus, einem Kindergarten, einem Gericht, einer Grundschule, einer Sozialstation usw., sie alle erleben, dass ein ständig zunehmender Anteil ihrer Kunden aus unterschiedlichen Migrantengruppen stammt. Die noch relativ harmlosen Fälle haben nur den sogenannten Migrationshintergrund, die schwierigen stammen aus hochkriminellen Clanstrukturen. Sprachbarrieren und kulturelle Missverständnisse machen Betrügereien einfach und einfühlsame, produktive Kommunikation schwierig. Frühere Gutmenschen unter den Bediensteten werden zynisch, brennen aus, machen Dienst nach Vorschrift, melden sich krank.
Darüber wird offiziell nicht gesprochen und nur äußerst selten geschrieben. Die Wahrheit wandert aus ins private Gespräch, an den altmodischen Stammtisch oder nach Facebook oder Twitter.
Schule ist doof
Schon seit ewigen Zeiten hatten Eltern unterschiedliche Vorstellungen davon, ob sie für ihr Kind einen städtischen oder einen konfessionellen Kindergarten bevorzugen. Heute ist der Anteil der Kinder, die nicht Deutsch als Muttersprache haben (vulgo: Ausländeranteil) für viele Eltern der ausschlaggebende Faktor, und sie versuchen manches, ihr Kind in der bevorzugten Kita unterzubringen, auch wenn zwei Mal täglich ein Fahrdienst erforderlich ist. Wer weniger Geld hat und ganztags arbeiten muss, für den ist dies schwieriger. Die Jugendämter der Kommunen haben eigentlich andere Ziele. Sie wollen möglichst mischen. Das nennen sie beschönigend “Buntheit“. Jedoch ist auch Eltern mit Hauptschulabschluss heute klar, dass gut Deutsch sprechen und verstehen fundamental ist für Schulerfolg vom ersten Tag an. Sie wissen, dass ihre eigenen Möglichkeiten begrenzt sind und möchten daher, dass ihr Kind gefördert wird, so wie von der Politik versprochen. Entsprechend enttäuscht sind sie, wenn sie feststellen, dass in der Kita der Anteil der Gleichaltrigen mit MiHiGru irgendwo zwischen 50 und 90% liegt. So viel falsches Deutsch wie ein Kind hier von seinen Spielkameraden lernt, kann in wenigen Förderstunden nur für besonders bedürftig Getestete gar nicht ausgebügelt werden. (Natürlich gibt es auch Stadtteile mit anderen Quoten, in denen die Welt noch weitgehend in Ordnung ist.)
Wenn keine Rektorin mit dem Maulkorb dabeisteht, erzählen einem Grundschullehrer im privaten Gespräch, dass z.B. in Mannheim im Durchschnitt aller Grundschulen wenigstens 20% aller Erstklässler, also jeder fünfte, solche Sprachdefizite hätte, dass er/sie dem Unterricht nicht richtig folgen und sich nicht angemessen beteiligen könnte. D.h., es gibt in bestimmten Gegenden Grundschulklassen, in denen dieser Defizitanteil weit über 50% liegt, und der Unterricht gnädig versimplifiziert wird und bis zum Chaos binnendifferenziert.
Vorbeugend werden Eltern und Großeltern unglaublich kreativ, um ihr Kind oder Ihre Enkelin an einer Grundschule ihrer Wahl anmelden zu können. Das fördert natürlich die Entmischung, und die Mitarbeiterinnen der kommunalen Schulämter sind nicht doof. Also drücken sie nur dann und wann aus Sympathie oder Mitleid ein Auge zu.
Dass Kinder grausam sein können, ist eine Binse. Gelegentlich streiten, schubsen, prügeln, erpressen oder mobben sie sich. Normalerweise würde man erwarten, dass Lehrer, die dafür schließlich Pädagogik studiert haben, erfolgreich dazwischengehen und die bösen Kleinen auf den rechten Weg bringen. So einfach scheint das jedoch dann nicht mehr zu sein, sobald die eingeborenen Kartoffeln und Scheinefleischfresser eine zu kleine Minderheit bilden. Zumindest für die Eltern betroffener Schüler stellt es sich so dar. Aus ihrer Sicht ist es eine ernstzunehmende Warnung, wenn neben der Schultür ein Schild hängt “Schule ohne Rassismus“. Sie lesen es so, dass die Eingeborenen und andere Minderheiten Probleme haben.
Vor diesem Hintergrund ist es dann nur noch eine Kleinigkeit, wenn es vom Schul-Caterer zwar jeden Tag auch ein vegetarisches Gericht gibt, aber niemals ein Fleischgericht mit unreinem Schweinefleisch. Die deutschen Schüler sollen gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sie hätten auch in der Schule eine Heimat, in der wenigstens gelegentlich auf einheimische Essgewohnheiten Rücksicht genommen wird. “Bunt“ ist halt irgendwie anders.
Den Sozialstaat erleben
Früher war es eine gute Regelung, dass die Aufwendungen für Sozialhilfe an der Wohngemeinde hängen blieben. So hatte die einen Anreiz, über mögliche Prävention nachzudenken und nicht zu großzügig auszuzahlen. Mit dem seit Jahrzehnten ansteigenden Anteil von Ausländern an den Leistungsbeziehern, ist der Bund jedoch nach und nach dazu übergegangen, immer größere Anteile aus der Steuerkasse des Zentralstaates zu finanzieren. Damit wurden protestierende Bürgermeister und Stadträte überwiegend ruhiggestellt.
Tausenden von Mitarbeitern in Sozialämtern und Jobcentern entgeht dennoch nicht, wie sich die ethnischen Gewichte innerhalb ihrer Klientel kontinuierlich verschieben. Dabei wird auch sozial denkenden Menschinnen klar, dass ein auf Gegenseitigkeit der Finanzierung gegründeter Sozialstaat, der neuerdings jedem offensteht, der niemals Beiträge gezahlt hat und voraussichtlich auch künftig keine zahlen wird, auf Dauer nicht überleben kann, aber vorher seine arbeitenden Bürger ausplündert.
Recht und Ordnung?
In Deutschland gab es nie den (früher) unbewaffneten englischen Bobby, dem aus Einsicht in die Notwendigkeit gefolgt wurde. Dennoch waren Polizisten überwiegend Respekt gewohnt, jedenfalls von nüchternen Störern. Das hat sich geändert. In allen deutschen Großstädten gibt es heute Wohngegenden, in die sich Polizisten nur noch in größeren Gruppen wagen, zumal in Begleitungen von Kolleginnen, die einerseits von Machos verachtet werden, andererseits ggf. selbst des männlichen Schutzes bedürfen. Polizisten erleben auch, dass Ermittlungsverfahren eingestellt werden, weil beim Aufwand für und beim Zeitverlust durch Dolmetscher Prioritäten gesetzt werden sollen. Ermittlungen sind halt durch eine Sprachbarriere hindurch immer aufwändiger. Auch werden wohl häufiger als früher Zeugen von der Clanverwandtschaft eingeschüchtert, und Gerichtsverfahren wegen Überlastung nicht rechtzeitig eröffnet, so dass als überführt geltende Täter aus formalen Gründen frei und ungestraft davonkommen. Die ermittelnden Polzisten dürfen sich damit trösten, dass es dann wenigstens nicht zu einer Bewährungsstrafe kommt. Diese wäre von Menschen aus Nicht- oder Halb-Rechtsstaaten ohnehin als Freispruch aus Schwäche interpretiert worden.
Dennoch finden sich in den Gefängnissen ausländische Gefangene und mit MiHiGru deutlich überrepräsentiert. Für das Gefängnispersonal bringt dies die deprimierende Erfahrung mit sich, dass alle aus der Natur des freiheitsberaubten Menschen herrührenden Probleme hinter Sprachbarrieren und im Schutz landsmannschaftlicher und sonstiger Gangs für Außenstehend noch undurchdringlicher sind. Auch Psychologen und Gefängnispfarrer tun nur so, als könnten sie unter diesen Umständen normalem Erfolg ihre Arbeit tun.
Dagegen haben Richter an Verwaltungs- und Sozialgerichten das Camouflieren aufgegeben und reklamieren öffentlich Stillstand durch Totalüberlastung.
Krankenhaussoaps lügen
Krankenschwestern und Pfleger beobachten nicht nur auf den Geburtsstationen, sondern auch in den Notaufnahmen und einigen weiteren typischen Stationen die Sitten und Gebräuche aus vielen fremden Ländern. Dabei werden die in der Regel von der besuchenden Verwandtschaft gerne noch deutlich intensiver ausgelebt, als von den häufig etwas geschwächten Patienten. Manchmal muss das Personal auch Fehler ausbügeln (oder verdrängen) die durch mangelhaften Deutschkenntnisse von zugewanderten Ärzten verursacht wurden, die zwar ihren Sprachtest bestanden haben, aber dennoch bei der Visite die schüchternen Einlassungen mancher Patienten nicht vollständig verstehen. In anderen Einrichtungen begegnen die Mitarbeiter ambulant (und anscheinend zunehmend auch stationär) den tabuisiertesten Begleiterscheinungen der Migration aus tribalen Strukturen: den Früchten des Inzests aus Ehen zwischen Geschwisterkindern.
Die Lastesel der Immigration
Allen im weitesten Sinne sozialen Berufen ist gemeinsam, dass sich unter ihren Klienten, Kunden, Schülern, Patienten, Gästen, Schutzbefohlenen, Tätern, Opfern, Gefangenen Jahr für Jahr mehr Frauen und Männer mit dem berühmten Migrationshintergrund befinden. Das verschafft ihnen gelegentlich Erlebnisse, auf die sie gerne verzichten würden. Erlebnisse, die mit unterschiedlicher Sozialisation zu tun haben, mit unterschiedlichen Mentalitäten und Moralvorstellungen, mit den sogenannten Sekundärtugenden, sowie Sprachbarrieren und physischer Sympathie und Antipathie. (Letzteres ist etwas anderes als Rassismus.) Sie sind die ständigen Beobachter des großen Menschenversuchs mit der Massenimmigration aus kulturfremden Weltgegenden. Sie beobachten erfreuliche Assimilationsprozesse und nicht einmal selten relativ gut integrierte Immigranten, die ihnen zu erklären versuchen, warum sie die Willkommenskultur-Deutschen für naiv oder verrückt halten. Aber sie beobachten auch immer neuen Nachschub an noch zu integrierenden Zuwanderern aus Kettenwanderungen zu hier bereits ansässigen Verwandten und Dorfnachbarn sowie an erfolgreichen Schlepper-Kunden. Und sie beobachten, wie die Entfernungen zu den Herkunftsländern großer werden, die Menschen asiatischer, afrikanischer, noch muslimischer und noch dunkelhäutiger. Sie vermuten aufgrund ihrer Erfahrungen, dass dadurch alle gegenwärtigen Probleme des Zusammenlebens von Parallelgesellschaften trotz ihrer engagierten Arbeit nicht kleiner werden, sondern größer.
Mit ihren Chefs können sie über ihre Erfahrungen häufig nicht reden. Diese sind aus ihrer Rolle heraus auf Wiedergabe der Meinungen der alten Bundestagsparteien geeicht. Sie möchten den Rechten keine Argumente liefern und halten es für ihre Pflicht, grenzenloses Vertrauen in das überlegene deutsche Social Engineering zu propagieren. Sie sind – zumindest äußerlich – überwiegend Verteidiger der Political Correctness. Dass sie damit Verhältnisse fördern, die die alte Bundesrepublik eher nicht, die DDR dagegen sehr wohl kannte, ist ihnen nicht bewusst oder ficht sie nicht an. Dass es Fakten und Beobachtungen gibt, die politisch so tabuisiert werden sollen, dass man besser nicht öffentlich am Arbeitsplatz, sondern nur mit zuverlässigen Freunden privat oder am Stammtisch darüber spricht, war früher im Westen Deutschlands eher selten.
Ähnlich, wenn auch schlimmer und gefährlicher kennen das ältere Ossis von früher. Daher reagieren etliche von ihnen noch sensibler auf wirkliche oder vermeintliche Bevormundung.
Tragisch für die Wahl-Stimmenverlierer ist, dass alle die (quasi) öffentlich Bediensteten, die ihnen innerlich von der Fahne gegangen sind, Familienmitglieder, Freunde und Bekannte haben, Menschen mit denen sie in die Schule gegangen sind, eine Lehre gemacht haben, beim Bund waren, am Spielplatz sitzen oder im gleichen Verein aktiv sind. Im Gespräch mit diesen rekonstruieren Sie Tag für Tag im Gespräch im privaten Umfeld die Wirklichkeit, die im professionellen Umfeld durch quasi Orwellsches Neusprech und Zwiedenk schöngeredet und sediert wird.
Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Gedanke aufkommt, dass die eigene, spiegelbildliche “Migrationserfahrung“ politisch gemacht und gewollt ist, und dass man ganz persönlich mit höheren Steuern, Arbeitsleid und Verlust an Lebenszufriedenheit dafür bezahlt. Das haben am 24. September, dem Tag der Bundestagswahl, nicht nur die SPD zu spüren bekommen, sondern auch CDU, CSU, Linke und Grüne.